Muscat, ein südländischer Geschmack
Der Name Muscat bezieht sich nicht nur auf eine einzige Rebsorte, sondern auf eine Sortengruppe, die sich rund um den Mittelmeerraum verteilt (Moscato auf Italienisch, Muskateller auf Deutsch). Diese Gewächse sind durch ein gleiches Muskataroma gekennzeichnet.
Ihr Wiegenbett könnte sich in Griechenland befinden, doch haben neuste Studien gezeigt, dass die verschiedenen Muskate nicht unbedingt miteinander verwandt sind. Im Wallis ist der Muscat erstmals 1535-1536 unter dem Namen «Muscatellum» erwähnt. Sein ausgezeichneter Ruf wird in mehreren Dokumenten aus dem 17. und 18. Jh. hervorgehoben. Kürzlich haben morphologische und genetische Untersuchungen gezeigt, dass im Wallis zwei verschiedene Muskatarten vorkommen:
- der einheimische oder grüne Muskat, mit dem italienischen Moscato Giallo identisch;
- der weisse Muskat oder weisse kleinbeerige Muskat, eine weltweit stark verbreitete Muskatsorte. Man findet dieses Gewächs ebenfalls in Südfrankreich, wo es den berühmten Muscat de Frontignan produziert.
Die beiden Walliser Muscats sind somit wahrscheinlich einerseits über das Rhonetal, anderseits über den Simplonpass in den Kanton gelangt.
Quelle
VOUILLAMOZ José, «Die Rebsorten des 16. Jahrhunderts: Muskateller, Gwäss, Gros Bourgogne und Savagnin Blanc» in Rebe und Wein im Wallis: die Geschichte von den Anfängen bis heute, Sierre-Salgesch, Walliser Reb- und Weinmuseum, Gollion, Infolio, 2010.
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