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Die Rebsorten

Dôle, der erste Assemblagewein

Dôle erscheint in der Schweiz erstmals im Jahr 1820 bei Augustin Pyramus de Candolle, ein berühmter franko-schweizerischer Botaniker. Damals handelte es sich um eine eigene Rebsorte, die aus Dole, einer Stadt im französischen Jura stammt, dort wo der Gamay vorherrscht.

Die ersten Dôle-Stöcke kommen 1850 ins Wallis und werden in Sion, im Familienrebberg eines ins Juragebiet ausgewanderten Militärkommandanten angepflanzt. Der ursprünglich mit der Rebsorte Gamay verbundene Name Dôle bezeichnete später eher den Pinot Noir, bevor er sich dann auf einen Mischsatz beider Gewächse bezog. Als sich die beiden Rebsorten unter ihrem eigenen Namen behaupteten, kam der Begriff Dôle ins Schwanken. Dem Dôle wurde immer mehr Gamay beigemischt.

Ende der Jahre 1950 nahm die Produktion von Rotweinen drastisch zu, was zu einer Qualitätseinbusse des Dôle hätte führen können. Von da an war die Bezeichnung Dôle für Weine reserviert, die mindestens 83 Grad Oechsle aufwiesen. Minderwertige Trauben wurden deklassiert und für die Produktion des neuen Weines Goron verwertet.

Zur gleichen Zeit wurde die Bezeichnung Dôle geschützt und ausschliesslich für Walliser Weine reserviert. Nach jahrelangem Zögern ist die Bezeichnung Dôle nun klar definiert: Der Assemblagewein muss zu mindestens 51% aus einem Mischsatz von Pinot Noir und Gamay bestehen. In diesem Mischsatz muss der Pinot Noir vorherrschen. Man darf ihn mit anderen roten Rebsorten vervollständigen (Syrah, Humagne Rouge, Cornalin und andere), was dem Wein, je nach Produzenten und Terroir, sehr eigenwillige Noten verleihen kann.

Quellen
– CARRUZZO Sabine, «Dreissig Jahre voller Mühsal, bis die Bezeichnungen „Dôle”, „Fendant” und „Johannisberg” geschützt sind»
– VOUILLAMOZ José, «Die Wege des Dôle»
in Rebe und Wein im Wallis: die Geschichte von den Anfängen bis heute, Sierre-Salgesch, Walliser Reb- und Weinmuseum, Gollion, Infolio, 2010.