Heida oder Pagen, der «Vin Jaune» aus dem Oberwallis
Erwähnt man Heida, denkt man an Heidi. Tatsächlich hat diese Rebsorte ebenfalls eine Geschichte und eine Identität, die tief in unserer Bergwelt verankert sind.
Im Oberwalliser Dialekt bedeutet Heida alt, ehemalig, Bezug nehmend auf die Zeiten vor der Evangelisierung, die Zeiten der Heiden. Die Bezeichnung ist auch in Wörtern wie Heidenhäuser (alte Häuser) oder Heido, der Name der ältesten Suone in Visperterminen, zu finden. Im welschen Wallis wird das Gewächs seit 1812 «Païen» genannt.
Bei der Rebsorte handelt es sich eigentlich um den Traminer (franz.: Savagnin blanc), den man im französischen Jura antrifft und der dem bekannten «Vin Jaune» zu Grunde liegt. Im Wallis hat das bereits im Mittelalter eingeführte Gewächs den Charakter des besonderen Terroirs von Visperterminen angenommen, dort wo die Rebterrassen zwischen 650 bis 1’150 Metern Höhe liegen.
Quelle
VOUILLAMOZ José, «Die Rebsorten des 16. Jahrhunderts: Muskateller, Gwäss, Gros Bourgogne und Savagnin Blanc» in Rebe und Wein im Wallis: die Geschichte von den Anfängen bis heute, Sierre-Salgesch, Walliser Reb- und Weinmuseum, Gollion, Infolio, 2010.
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