Pinot Noir, die entfaltete rote Sorte
Im Walliser Rebberg herrscht der Pinot Noir (Blauburgunder) als Meister der roten Rebsorten. Über das Burgund, Waadtland und Neuenburg kommend, erreicht er das Wallis zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert.
Im 19. Jh. ist der Pinot in der Waadt unter dem Namen "Dôle" und im Wallis als "Petite Dôle" bekannt. Im Rhonetal beginnt man ab 1848 von Pinot Noir zu sprechen. Er verbreitet sich vorerst in den Reblagen rund um Sierre und Salgesch. Nach der Reblauskrise wird er im ganzen Kanton angebaut. Von dem aus dem Burgund stammenden Gewächs gibt es zahlreiche Selektionen und heute zählt man mehrere hundert Sorten davon. Die im Wallis bekanntesten sind der «Pinot Valais, sélection Nicollier», der «Pinot Wädenswill», der «Pinot Oberlin» und der «Pinot Cortaillod».
Die grosse Pinot Familie Pinot Noir (Blauburgunder), Pinot Blanc (Weissburgunder) und Pinot Gris (Grauburgunder) sind farbliche Abweichungen der gleichen Rebsortenfamilie Pinot. Aus Frankreich kommend, erreicht der Pinot Blanc das Wallis im Jahr 1923. Es handelt sich um eine Mutation des Pinot Noir, bei der die Traube ihre ursprüngliche Farbe verliert. Das gleiche gilt für den im Wallis als Malvoisie bekannten Pinot Gris.
Quelle : Histoire de la Vigne et du Vin en Valais, «Comment le Chasselas et le Pinot sont arrivés en Valais» von José Vouillamoz, Ampelograph.