Öffnungszeiten

Geöffnet von März bis November

Mittwoch bis Freitag : 14 – 18 Uhr

Samstag und Sonntag : 11 – 18 Uhr

Kontakt

Weinmuseum – Sierre
027 456 35 25

Weinmuseum – Salgesch
027 456 45 25

Wussten Sie schon?

Das Brisolée entstand mit der Weinlese

Die Weinlese bleibt den Alten als eine Zeit der Freude und Müdigkeit in Erinnerung. Die Wege sind lang und anstrengend in diesem Land mit verstreuten Parzellen, in dem die Bauern als Nomaden zwischen Ebene und Bergen unterwegs sind. Das Wallis kennt kein grosses Weinlesefest. Aber die rege Betriebsamkeit rund um die Weinkeller führt zu einigen festlichen lokalen Bräuchen.

Das Zwischen-Saison-Mahl

Ein Beispiel dafür ist die Brisolée. Dieses Gericht aus am Feuer gerösteten Kastanien und Käse wird ab den 1960er Jahren in der Region Martigny-Fully zur Tradition. Die Cafés in der Nähe der Weinberge bereiten eine Mahlzeit zu, die den Übergang zwischen der schönen Jahreszeit mit ihren frischen Produkten (Kastanien, Feigen, Trauben, Birnen, Sommerkäse, Most, neuer Wein) und dem Winter markiert: Man isst drinnen, nachdem man draussen Kastanien geröstet hat, und kombiniert alten Wein und Käse mit den Produkten des Jahres. Dieser Brauch breitet sich im gesamten Wallis Ende des 20. Jahrhunderts aus, bis er sich von seinem weinbaulichen Kontext löst und sich von den Kastaniengebieten (von St-Gingolph bis Fully) emanzipiert.

Es gibt noch weitere Bräuche, die mit der Weinlese verbunden sind: der Kuss der Weinleserin, die eine Traube vergessen hat, das Zvieri, das auf der Weinbergmauer genossen wird, die Mahlzeiten, die von einigen Familien oder Unternehmen als Dankeschön für alle Weinleser organisiert werden.

Quelle
RABOUD-SCHÜLE Isabelle, «Erntezeit» in Rebe und Wein im Wallis: die Geschichte von den Anfängen bis heute, Sierre-Salgesch, Walliser Reb- und Weinmuseum, Gollion, Infolio, 2010.