Römerzeit
Eine Vorliebe für ausländische Weine
Zur Zeit der römischen Eroberung (15 v. Chr.) erscheint das Wallis als eine Region, in der Wein bereits ein geschätztes Getränk war. Da in einer ersten Phase die lokale Produktion auf einige Parzellen beschränkt blieb, könnte die Einfuhr ausländischer Crus zur starken Verbreitung des Weinkonsums beigetragen haben. Zahlreiche Amphorenbruchteile (zuerst aus Italien und Südfrankreich, später aus Spanien, dem Gebiet der Ägäis, Nordafrika und Palästina) weisen auf eine Vorliebe der Walliser für Weine aus dem Mittelmeerraum hin. Die Trinkgefässe und die Darstellungen von Trinkszenen zeigen, dass der Konsum nicht mehr nur der Elite vorbehalten ist.
Der Weinbau nimmt zu
Parallel zum Weinimport aus dem Mittelmeerraum stellt man ab dem 2. Jahrhundert n. Chr., neben den bereits bestehenden einheimischen Reben, das Aufblühen eines intensiveren Weinbaus fest. Zur gleichen Zeit ist im Übrigen der allgemeine Import von Amphoren stark rückläufig und es tauchen die ersten Rebmesser für die Weinlese auf. Dieser Weinbau „nach römischer Art“ könnte die Grundlage für den Aufschwung des mittelalterlichen Weinbaus bilden.