Vor dem 20. JH. gibt es in Savièse fast keine Reben
Mit einer Rebfläche von 300 Hektaren zählt Savièse heute zu den grössten Weinbaugemeinden des Kantons. Ende des 19. Jahrhunderts war die Sachlage ganz anders. Der Rebbau beschränkte sich auf die Hänge von Sitten, in der Region von Diolly. Man findet auch einige Parzellen auf den steilen Südhängen des Hügels von Schloss de la Soie, zwischen Vuisse und Chandolin, sowie auf dem rechten Ufer der Sionne.
Vielfältige Kulturen
Die besondere Lage der Gemeinde Savièse, die sich auf verschiedenen Terrassen, Vertiefungen und Hügeln bis auf eine Höhe von 3000 Metern erstreckt, begünstigt eine leistungsfähige Mischkultur. Hier findet man Gemüsegärten, Obst- und Nussbäume, Wiesen, sowie Getreide- und Hanffelder.
Entwicklung und Güterzusammenlegungen
Ab dem 20. Jahrhundert übernimmt der Rebbau das Zepter. Die Rebparzellen dehnen sich aus. Namentlich dank der Flurbereinigungen entwickelt sich in den 1960er Jahren ein grosser Weinberg unterhalb der Dörfer St-Germain und Drône. Heute noch sind in einigen Parzellen Spuren der damaligen Getreidefelder sichtbar: Zum Hang senkrecht ausgelegte Bänder, die somit ein Pflügen gestatteten. Zurzeit werden die in Bauzonen angelegten Rebparzellen allmählich durch Wohnhäuser ersetzt, hauptsächlich in den Dörfern im unteren Teil der Gemeinde (Ormône).
Quelle: Histoire de la Vigne et du Vin, «Savièse, comme le raisin a supplanté le blé» von Emmanuel Reynard und Simon Martin, Geografen.